Die direkte Durchwahlfähigkeit bei ISDN ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber
analogen Anschlüssen. Prinzipiell ist es möglich, mehrere ISDN-Endgeräte für
unterschiedliche Dienste an derselben Rufnummer zu betreiben.

Wird diese Nummer
angewählt, erkennen die angeschlossenen Geräte selbständig, welcher ISDN-Dienst
verlangt wird (Sprache, Daten etc.).

Sind aber mehrere gleiche Endgeräte an einen Bus angeschlossen oder reagieren
zwei Endgeräte auf den gleichen Dienst, so können sie durch die angewählte
Nummer unterschieden werden. Über eine spezielle Durchwahlnummer kann eine
bestimmte Nebenstelle oder ein bestimmtes Endgerät direkt angewählt werden.
Dies wird abhängig von der Anschlussart und dem eingesetzten D-Kanal-Protokoll
auf unterschiedliche Weise erreicht.

EAZ (Endgeräte-Auswahl-Ziffer) unter 1TR6

Das Prinzip der EAZ findet beim nationalen ISDN (mit 1TR6 Protokoll)
Anwendung. Dabei wird an die Rufnummer des So-Anschlusses jeweils
eine zusätzliche Ziffer angehängt. So kann mehreren Endgeräten bzw.
ISDN-Applikationen eine eigene EAZ (oder auch mehrere, wenn gewünscht)
zugeordnet werden, um eine direkte Anwahl zu ermöglichen.

MSN (Multi-Subscriber-Number) unter E-DSS1

Beim Euro-ISDN (mit DSS1 Protokoll) besteht die Möglichkeit,
mehrere völlig unterschiedliche Rufnummern auf einen S0-Anschluss
zu schalten. Aufgrund dieser verschiedenen Nummern kann dann die
Durchwahl zu bestimmten Endgeräten oder Nebenstellen realisiert
werden. Dies hat den Vorteil, dass nach einem Umstieg auf ISDN die
alte Rufnummer des analogen Anschlusses beibehalten werden kann.

DDI (Direct Dial In) bei Anlagenanschluss

Einem Anlagenanschluss wird sowohl eine Durchwahlnummer als auch
ein bestimmtes Nummernkontingent für die Nebenstellenseite
zugewiesen, das auch als Regelnummernblock bezeichnet wird. Die
Anzahl der zur Verfügung stehenden Rufnummern ist dabei durch die
Stellenzahl des Regelnummernblocks begrenzt (maximal 5 Stellen).
Die Aufteilung des Nummernblocks auf die Endgeräte kann frei
gestaltet werden. Der Anrufer hängt also an die Rufnummer des
Anschlusses noch eine Nachwahlnummer mit bestimmter Stellenanzahl
an, die dann entweder von der Telefonanlage oder von entsprechender
Software ausgewertet wird.

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