In einem komplexen Netz mit so vielen verschiedenen Betriebssystemen wie dem
Internet ist es natürlich wichtig, dass die Verständigung untereinander
einwandfrei funktioniert, also eine vollständige, fehlerfreie und effektive
Datenübertragung gewährleistet ist. Schließlich muss ein Web-Server in Amerika
wissen, welche Informationen ein Client in Deutschland angefordert hat. Für den
Austausch und den Transport der Daten sind verschiedene Protokolle zuständig.
Diese Protokolle sind einfach Sätze von Regeln, die genau vorschreiben, wie
sich die Computer zu "unterhalten" haben.
Das ist vergleichbar dem Protokoll bei diplomatischen Empfängen, wo ebenfalls
detailliert vorgeschrieben ist, wer wann was zu tun und zu lassen hat. Die
verschiedenen Protokolle sind das »Hypertext Transfer Protocol (HTTP)«, und das
»TCP/IP Protokoll«. Diese Protokolle haben sich als Standards etabliert und
müssen auf jedem Rechner eingerichtet werden, der im Internet mit anderen
Rechnern kommunizieren soll.
TCP/IP
Das TCP/IP Protokoll setzt sich, wie der Name schon andeutet, aus zwei
einzelnen Protokollen zusammen, dem »Transmission Control Protocol (TCP)« und
dem »Internet Protocol (IP)«.
Internet Protocol
Das Internet Protocol ist das Basis-Kommunikationsprotokoll im
Internet. Es zerlegt die zu übertragenden Daten in einzelne
Datenpakete und überträgt diese verbindungslos. Das bedeutet,
jedes einzelne Paket wird für sich betrachtet, unabhängig von
vorhergehenden oder nachfolgenden Paketen. Die Übertragung wird
nicht garantiert. Das heißt, es gibt niemanden, der für eine
wiederholte Übertragung verlorengegangener Pakete zuständig ist.
Transmission Control Protocol
Das Transmission Control Protocol garantiert, im Gegensatz zu dem
Internet Protokoll, die Übertragung der Datenpakete. Es wird
überprüft, ob ein Datenpaket tatsächlich beim Empfänger eingetroffen
ist. Geht ein Datenpaket verloren, so wird seine wiederholte
Übertragung angefordert. Das TCP-Protokoll unterteilt hierzu den
zu übertragenden Datenstrom in Segmente. Jedes Segment erhält vor
der Übertragung eine Segmentnummer, deren Erhalt von der Gegenstelle
bestätigt wird. Stellt der Empfänger fehlende Segmente fest, wird
die nochmalige Übertragung veranlasst.
TCP-Portnummern
TCP-Portnummern sind Software-Adressen, an denen sich die auf TCP aufsetzenden
Dienstprogramme orientieren und so ein direktes Ansprechen unterschiedlicher
Dienste ermöglichen. Zusammen mit den IP-Adressen bilden die Portnummern
Kommunikationsendpunkte. Die Portnummern haben eine Größe von 16 Bit, so dass
auf einem Rechner maximal 65.535 unterschiedliche Ports realisiert werden
können. Für einige Standarddienste wurden von der IANA (Internet Assigned
Numbers Authority) sogenannte Well-Known-Portnummern vergeben. So ist z.B.
FTP-Servern der Port mit der Nummer 21 zugeordnet, Telnet hört auf Port 23,
Gopher-Server auf den Port mit der Nummer 70. Die Portnummer 80 ist für
Web-Server reserviert.
Verglichen mit dem Telefonnetz hat eine IP-Adresse mit angehängter Portnummer
die gleiche Funktion wie die Rufnummer bei einer Nebenstellenanlage. Die Net ID
der IP-Adresse entspricht dabei der Ortsvorwahl, die Host ID der Rufnummer und
die TCP-Portnummer entspricht der Durchwahl. So kann eine direkte Verbindung zu
einem bestimmten Dienst aufgebaut werden. Well-Known-Ports können nun mit der
Auskunft, der Störungsstelle oder der Zeitansage verglichen werden, also
Dienstleistungen, die unter einer allgemein bekannten und überall gültigen
Nummer erreichbar sind.
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